Zeitrennen gegen die Fähre

26. August 2009

tagebuch2_400Von Offersøy zum Torghatten

Heute war mal wieder ein Tag an dem ich mir den Wecker gestellt habe. Um 6:00 hieß es aufstehen, frühstücken und zusammenpacken, denn ich wollte die Fähre um 8:15 in Tjötta bekommen. Bis zur Fähre waren es noch ungefähr 15 km, die ich entspannt in einer Stunde fuhr. Auf der Fähre machte ich mir Gedanken über die nächste Fähre von Anddalsvag nach Horn. Der Fähranleger in Andalsvåg lag 17 km entfernt und zwischen Ankunft und Abfahrt waren nur 45 Minuten Zeit. „Da musst du eine ¾ Stunde lang über 20 km/h fahren“, dachte ich mir und beschloss es zu versuchen. Ich heizte wie verrückt die 17 km entlang, verfluchte jede Steigung und erreichte glücklich die Fähre 1 Minute bevor sie ablegte. Um 10:30 erreichte ich 2 Stunden früher als geplant Horn und fuhr von dort nach Brønnøysund. Dort deckte ich mir im Supermarkt den Mittagstisch ein und fuhr dann gemütlich zum Berg mit dem Loch, dem Torghatten.

Auf dem Campingplatz stellte ich fest, dass die Rezeption geschlossen hatte und baute dann mein Zelt auf. Als ich mich auf den Weg machen wollte, das Loch zu erklimmen, traf ich Markus aus Bayern. Er fuhr seit 7 Wochen mit seinem Motorrad kreuz und quer durch Skandinavien und genoss nun die Sonne am Torghatten. Nach einem längeren Plausch machte ich mich dann doch auf den Weg zum Loch. Oben angekommen war ich schon beeindruckt vom Anblick des gewaltigen Durchbruchs und vor allem, was man durch das Loch sehen konnte. Jede Menge kleiner Inseln waren zu sehen und ich dachte sofort an die Karibik. Ich durchwanderte den Berg und stieg auf der anderen Seite ab. Insgesamt war ich 15 Minuten mit dem Aufstieg und eine ¾ Stunde mit der Wanderung um den Berg zurück zum Campingplatz beschäftigt.

Am Meer fand ich dann Markus beim Angeln und wir plauderten 1-2 Stündchen. Richtig anbeißen wollte nichts und so gab es dann keinen Fisch zum Abendessen.

55,12 km – 3 h 4 min – Ø 18 km/h – 297 hm – Sonne

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Herrliches Wetter

25. August 2009

tagebuch2_400Von Nesna nach Offersøy

Ab 8:00 kochte es im Zelt und ich beschloss aufzustehen. Die Sonne schien und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Bestes Radfahrwetter. Ich ließ mir Zeit mit dem Frühstück, ließ die Fähre um 9:00 ohne mich ablegen und nahm dann die um 10:35. Um 13:00 erreichte ich Sandnessjöen.

Die Anfahrt zur Stadt erfolgt über eine große Schrägseilbrücke, von der aus man einen tollen Ausblick hatte. In Sandnessjöen machte ich ausgiebig Mittag, besuchte den Infopunkt um Informationen über die nächste Fähre zu erhalten und schlenderte durch die Fußgängerzone. Dann ging es weiter, ohne große Steigungen bis nach Alstahaug. Dort steht das Petter Dass Museum neben einer kleinen Kirche. Das Museum schloss gerade als ich ankam, aber das Bauwerk an sich war schon sehenswert.

Zurück auf der 17 wechselten sich Kuhweiden und Wald ab, bis ich den Campingplatz in Offersøya, 8 km vor Tjötta erreichte.

68,87 km – 4 h 7 min – Ø 16,7 km/h – 514 hm – 18-24° Sonne

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Von unterwegs

24. August 2009
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Endlich Sonne

24. August 2009

tagebuch2_400Von Kilboghamn nach Nesna

Wie hatte ich es vermisst, morgens von der Sonne geweckt zu werden. Durch die Lüftungsöffnung im Zelt schien sie herein und ich glaubte zuerst noch es sei ein Traum. Zum Glück war es nicht so und ich genoss es noch eine Stunde im offenen Zelt zu liegen und den blauen Himmel zu beobachten. Ich nutze das schöne Wetter um meinen Schlafsack zu lüften und alle anderen Ausrüstungsgegenstände zu trocknen. Um 11 Uhr machte ich mich auf dem Weg Richtung Nesna und endlich konnte ich im T-Shirt und kurzer Hose fahren.

Wäre das Wetter heute nicht so toll gewesen, hätte ich wohl in Trondheim ernsthaft über eine Verkürzung der Reise nachgedacht. Die Sonne und die tollen Ausblicke gaben mir Kraft und die Freude am Radfahren kam zurück. Glücklich sauste ich an der Küste entlang, nahm die Tunnel ( 2x über 2 km ) gelassen und erreichte am späten Nachmittag die letzte Herausforderung des Tages. Um nach Nesna zu kommen musste noch ein 350 m hoher Bergrücken überquert werden. Vom Meer aus ging es stetig bergauf, die Sicht auf den Fjord und die umliegenden Berge war toll.

Die Abfahrt mit einigen Serbentinen genoss ich und der Campingplatz in Nesna war auch nicht mehr weit entfernt. Der Campingplatz war riesig, top gepflegt und sehr sauber. Die Rezeption hatte geschlossen, doch nachdem zwei Motorradfahrer aus München die ausgehängte Telefonnummer anriefen, kam gleich der Besitzer. Nach dem Zeltaufbau fuhr ich so schnell wie möglich in den nächsten Supermarkt. Ich hatte mächtig Kohldampf. Da ich die tägliche 250 gr. Portion Nudeln satt hatte, kaufte ich mir Kartoffelsalat, Brot und dazu Leberpastete. Zum Nachtisch gab es einen Schokoriegel. Nach 400 gr. Salat, 200 gr. Pastete und etlichen Broten war der Hunger gestillt.

Satt stand ich am Meer und sah zu, wie der herrliche Tag und mit ihm die Sonne unterging.

97,11 km – 5 h 57 min – Ø 16,3 km/h – 1093 hm – 17-21° Sonne

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Der Regen nervt

23. August 2009

tagebuch2_400Von Reipå nach Kilboghamn

Die halbe Nacht hatte ich in Sorge um mein Zelt kaum ein Auge zugemacht. Eine Windböe folgte auf die vorhergehende. Ab Mitternacht wurde es ruhiger und ich schlief fast durch bis 7:30. Zwischenzeitlich dachte ich, der Regen würde aufhören. Dem war leider nicht so. Und so galt es die schwere, triefend nasse Regenbekleidung anzuziehen. Aufgrund der Wetterbedingungen ließ ich das Frühstück ausfallen und fuhr erstmal die letzten 11 km bis nach Ørnes.

Von dort aus ging die Fähre nach Vassdalsvik. Die Fähre musste ich als Radfahrer nehmen, da der Svartistunnel (7 km) für Radfahrer gesperrt ist. Meine Lust am Radfahren war auf seinen Tiefpunkt gesunken. Bei dem Wetter machte es einfach keinen Spaß, sich durch die Berge und Fjorde zu quälen. Ich spielte die verschiedensten Gedanken durch, auf welche Art ich die Tour abbrechen könnte. Während ich die Möglichkeiten durch dachte, nahm ich die Fähre von Forøy nach Agskardet und schaffte es sogar rechtzeitig zur Fähre Jektvik nach Kilboghamn. Auf dem Weg hatte ich mehrere Tunnel durchfahren (der längste 3,2 km) und mich dabei über das gleichbleibende Wetter im Tunnel gefreut. Wenigstens darauf war verlass. 3km von Kilboghamn entfernt schlug ich auf dem Campingplatz mein Zelt auf und genoss die Unterhaltungen mit den anderen Campern. Es tat gut sich über das Wetter zu beschweren und Routen durchzusprechen.

73,6 km – 4 h 14 min – Ø 17,3 km/h – 744 hm – 14-18°

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Aktuelle Infos

22. August 2009

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14. August 2009:

Von Tromsö ging es über Storslett, Senjahopen und  Harstad nach Sortland.

17. August 2009:

Von dort aus ging es dann weiter nach Melbu, wo meze eine Fähre zu den Lofoten nahm.

Die norwegische Inselgruppe der Lofoten besteht aus ca. 80 Inseln, die in etwa 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord und eine etwa 190 km lange Inselkette bilden. Die Inselgruppe liegt somit zwischen dem 67. und 68. Breitengrad. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken oder Tunnel miteinander verbunden.

18. August 2009:

Zwei Tage verbrachte er auf den Lofoten, doch nach dem 2. entschloss er sich diese, aufgrund der heftigen Stürme, wieder zu verlassen.

In dem südlichsten Dorf Å stehen die rot getünchten Bootshäuser in der malerischen Bucht noch so am Meer wie vor einhundert Jahren. Auf den schmalen Fensterbänken brüten Möwen und vor der Haustüre liegen Ruderboote für den Fischfang. Da musste meze wegen Sturm und schlechtem Wetter vorzeitig die Lofoten verlassen und verzichtete auf Ä.

20. August 2009:

In Sörvagen ging es mit der Fähre zurück ans Festland nach Bodö, wo er sich erstmal ein bisschen ausruhte.

In Bodö hat man zum ersten Mal die Möglichkeit, die Mitternachtssonne vom 4.-8. Juli über dem Meer wandern zu sehen. Da meze etwas später vorbei kam, konnte er dieses nicht wahrnehmen. Vom langgezogenen Höhenrücken Løpsfjellet bietet sich dann ein großartiges Panorama..Im Hintergrund zeichnen sich scharf die Berge der Lofoten ab, die sogenannte Lofotenwand. Im quirlig lebendigen Hafen sind Fischkutter aller Größen zu sehen, kommen Handelsschiffe und Fähren an und zwischendurch flitzen die Boote der Freizeitkapitäne. Landschaftlich liegt Bodø phantastisch: zackige Berge ragen direkt aus dem Meer auf, schneebedeckt bis in den Sommer.

22. August 2009:

Von Bodö geht es jetzt rund 830 km mit Rad und Fähren nach Trondheim, von wo aus er sich wohl auch mal wieder selbst zu Wort melden wird.

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Im Land der Regenhose unterwegs auf der RV 17

22. August 2009

tagebuch2_400Von Bodø nach Reipå

Nun war es also soweit, meine Fahrt auf den Kyrstriksveien begann in Bodø. Ab jetzt würde ich die RV 17 bis nach Steinkjer, kurz vor Trondheim folgen. Wie seit zwei Wochen begann auch dieser Tag mit Regen. Bis jetzt hatte ich noch keine zwei Tage nicht angehabt. Die ständige Feuchtigkeit zehrte an meinen Kräften und trotzdem kam ich nach wie vor gut voran. Nach 30 km kam ich an den Gezeitenstrom Saltstraumen. Dort pressen sich alle 6 Stunden riesige Wassermengen aus dem Meer in den inneren Teil des Saltfjords hinein und zieht sie später wieder heraus. Gemütlich spazierte ich über die Brücke und beobachtete die Bewegungen des Wassers. Kleine Strudel bildeten sich, Boote ließen sich treiben. Ein interessantes Naturschauspiel.

Gegen Mittag kletterte das Thermometer wieder auf 20 ° und der Regen hatte aufgehört. So tauschte ich endlich mal die Regenhose gegen die kurze Hose ein. Die Freude währte nur kurz und es fing wieder an zu tröpfeln. Die suche nach einem Campingplatz gestaltete sich als schwierig. Der Campingplatz den ich als Tagesziel hatte existierte scheinbar nicht, der nächste war verlassen und gefiel mir nicht. So fuhr ich einfach weiter. Aus dem Tröpfeln war bereits ein kräftiger Regen geworden und es kam noch Gegenwind hinzu. Ich hielt Ausschau nach einem geeigneten Schlafplatz. Die nächst beste, gewählte Weide hielt ich für passend und so baute ich mein Zelt hinter ein paar Heuballen auf. Noch hatte ich die Hoffnung, das die Ballen mich vor dem Wind schützen könnten. Doch drei offene Seiten sind immer noch zu viel und so bekam ich den Sturm fast ungeschützt ab. Das Wasser lief nur noch an mir herab. Ich baute eine extra Sturmleine ans Zelt und verspannte sie mit den Ersatzheringen. Um den Hunger zu stillen fing ich noch an zu kochen. Die Feuchtigkeit der letzten Wochen hatte selbst die Gaskartusche rosten lassen. Gestärkt viel ich um kurz nach 19:00 Uhr in einen unruhigen Schlaf.

111,7 km – 6 h 55 min – Ø 16,1 km/h – 1324 hm – 11-20°

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