Archiv für die Kategorie „Radeln“

Neues aus dem hohen Norden

Dienstag, 18. August 2009

lws_400

8. August 2009

Am 8. August ging es mit Kirstin bis 20 km vors Nordkap. Unterwegs mussten sie 5 Tunnel durchqueren, wobei der Nordkaptunnel mit 7 km der längste und auch kälteste bzw. unangenehmste war.

9. August 2009

An diesem Tag hatte er es endlich geschafft! Er hatte das Nordkap erreicht und dort mit 2 weiteren Deutschen bei Sturm übernachtet.

Das Nordkap gilt als der nördlichste Punkt Europas, wobei dies eigentlich nicht ganz korrekt ist. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes ist Nordkinn.

Erst 1956 wurde die 30 Kilometer lange Straße dorthin gebaut, auf der inzwischen über 60.000 Fahrzeuge zur Klippe fahren. Zusammen mit den gut 80 Kreuzfahrschiffen, die ihre Passagiere ausbooten, erreichen jedes Jahr mehr als 180.000 Touristen das Nordkap. Zahlen, die die Anziehungskraft des Naturschauspiels verdeutlichen.

10. August 2009

Jetzt ging es weiter, zurück nach Honningsvag, es liegt nur 40 Kilometer vom Nordkap entfernt, wo meze in einer Jugendherberge übernachtete.

11. August 2009

Um 6:15 Uhr ging es mit der Hurtigruten und überwiegend älteren Herrschaften von Honningsvåg über Hammerfest nach Öksfjord.

Hammerfest die größte Stadt in der Nähe des Nordkaps und dem europäischen Kontinent. Im Sommer geht die Sonne für zwei Monate lang nicht unter, von Ende November bis Ende Januar, im Polarwinter, ist in Hammerfest die Sonne nicht zu sehen. Der Schnee reflektiert zwar am Tag die Lichter von Mond und Sternen, doch dunkel bleibt es trotzdem.

12. August 2009

Von Øksfjord ging es nun gut 280 km weiter mit dem Fahrrad sowie der ein oder anderen Fähre nach Tromsø.

Nordnorwegens größte Stadt Tromsø ist eine lebendige Metropole mit viel Geschichte und reichhaltigem Kulturangebot – umgeben von Fjorden, Bergen und Inseln.

Mittlerweile ging es schon weiter zu den Lofoten, doch genaueres folgt bald…

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Ruhetag in Kabelvåg

Dienstag, 18. August 2009

tagebuch2_400Besser kann ein Tag nicht beginnen. Ich wurde von den Thüringern vom Vorabend lieb geweckt und zum Frühstück eingeladen. So gut hatte ich seit zwei Wochen nicht mehr gespeist. Die Thüringer hatten das gleiche vor wie ich und wollten einen Ruhetag einlegen. Ich wusste noch nicht genau was ich machen wollte und als ich von meinen Gastgebern eingeladen wurde, mit ihnen zusammen Solvær und Henningsvær zu besichtigen, konnte ich nicht nein sagen. Und so kam ich bequem mit dem Auto nach Solvaer, wo wir den Hafen und Marktplatz einen Besuch abstatteten. Außerdem besuchten wir ein Museum, in dem es um die Geschichte des 2. Weltkrieges und alles im zusammenhang mit Norwegen ausgestellt wurde. Normalerweise bin ich kein Fan von Uniformen und Waffen, doch dieses Museum war wirklich einzigartig. Alles Originalfundstücke, die es bei uns in Deutschland nie zu sehen gäbe, die aber helfen, die Vergangenheit zu verarbeiten und auch besser kennen zu lernen. Ansonsten war Solvær recht unspektakulär. Es gab noch eine Kirche zu sehen und wenn wir gewollt hätten, hätten wir in eine Kunstausstellung die nur aus Eis besteht gehen können.

Wir verließen Solvær und fuhren nach Süden, bis nach Henningsvær. Das kleine Städtchen am Ende eines Landzipfels war nett anzuschauen, hatte einen kleinen geschützt gelegenen Hafen und die typischen Rorbuerhütten. Vor allem aber die Straße nach Henningswær war lohnenswert, da sie direkt an der Küste gelegen ist und man tolle Aussichten auf die umliegenden Berge der Lofoten hat.

Am späten Mittag kehrten wir zurück auf die Lofoten und ich hatte ordentlich Hunger. Also probierte ich die Fertigpackung Pfannkuchen aus. Geschmacklich waren sie sehr gut, nur das Braten war etwas schwierig und die Packung natürlich viel zu klein.

Danach machte ich eine kleine Fotowanderung auf die um den Campingplatz gelegenen Felsen zusammen mit den beiden Männern aus Thüringen.

Der Tag war super schön gewesen, ich hatte den Komfort eines Autos genießen dürfen, aber das Highlight folgte noch.

Die Thüringer luden mich zum Abendessen ein. Ich musste einen abgemagerten Eindruck gemacht haben, denn es wurde ordentlich aufgetischt. Es gab Sauerkraut mit Eisbein, Bratwürste und Kartoffelbrei.  Es war so lecker und ich konnte mich gar nicht oft genug dafür bedanken. Ich war nun bestens vorbereitet für die nächsten Etappen.

0 km – bis 14 °

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Von Stokmarknes nach Melbu

Montag, 17. August 2009

Unterwegs auf der Inselgruppe Vesterålen zwischen Stokmarknes und Melbu.

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Interessante Links:

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Die Lofoten – Das Paradies?

Montag, 17. August 2009

tagebuch2_400Von Sortland nach Kabelvåg

Vorneweg die Lofoten sind wunderschön. Von Sortland aus fuhr ich des schlechten Wetters wegen zuerst an der E 10 entlang bis nach Stokmarknes. Dort kaufte ich ein und nahm die kleine Straße um die Insel nach Melbu.

Auf der ganzen Strecke nach Melbu bin ich keine 5 Autos und nachdem das Wetter immer besser wurde, hatte ich einen wunderbaren Blick auf die Lofoten. Um 15 Uhr nahm ich die Fähre von Melbu nach Fiskebøl, nachdem ich mich mit einem Radlerpäarchen aus Tübingen kurz geschlossen hatte.

In Melbu gab es auch ein Sportgeschäft mit vielen Fahrräder, für den Kauf von neuen Speichen reichte aber die Zeit nicht mehr. Nun war ich auf den Lofoten angelangt.

Landschaftlich hatte sich einiges getan. Die Berge wurden spitzer, die Fjorde schmäler. Da sich auf meiner geplanten Strecke eine über 10 km lange Schotterpisten – Baustelle befand, beschloss ich die

E 10 nach Svolvaer zu nehmen. Es war wenig Verkehr und ich konnte die Aussichten ausgiebig genießen. Den ersten Campingplatz hatte ich mir angeschaut, er lag aber so ungeschickt mitten im Fjord, dass es keine windgeschützten Plätze für`s Zelt gab. Also hieß es weiterfahren. Zuvor wollte ich also nochmals etwas Energie tanken und so fuhr ich einen kleinen Rastplatz an um ein paar Kekse zu essen. Dort wurde ich von einem Camp – erfahrenen Ehepaar zum Tee eingeladen. Ich genoss den Tee und wärmte mich dabei auf. Bei 11°  C  war es doch frisch geworden. Dann fuhr ich weiter durch Svolvaer hindurch zum nächsten Campingplatz, den mein GPS kannte.

Der Platz lag wunderschön am Fjord, es gab windgeschützte Stellen und ich wusste sofort, dass ich dort bleiben wollte. Noch bevor ich das Zelt ausgepackt hatte wurde ich von zwei Ehepaaren aus Thüringen die mit WoMo und WoWa unterwegs waren angesprochen. Nachdem ich das Zelt errichtet hatte wurde ich zum Bier eingeladen und so genoss ich den Sonnenuntergang bei Bier und guter Gesellschaft.

101,24 km – 5 h 24 min – Ø 18,7 km/h – 667 hm – 16°

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Der Rückenwind ist da

Sonntag, 16. August 2009

tagebuch2_400Von Bleik nach Sortland

Ich hatte lange geschlafen und verließ erst um halb 11 Uhr  den Campingplatz. Immer an der Küste entlang, ging es auf wenig befahrenen Straßen. Gleich zu Beginn wurde mit 60 m über dem Meer der höchste Punkt des Tages erreicht. Ohne merkliche Steigungen sauste ich durch wunderschöne Buchten und an goldgelben Stränden vorbei. Es war traumhaft.

Das Wetter war super und ich zog nach langem mal wieder die kurze Hose aus dem Gepäck.

Über mehrere Brücken gelangte ich nach Sortland. Dort wollte ich die Nacht verbringen und der Campingplatz war dank bester Beschilderung schnell gefunden.

Der Sortland Campingplatz ist mit 150 Kronen der teuerste Platz gewesen, die Dusche funktionierte nicht richtig und kostete noch 10 Kronen. Ansonsten war der Platz auch noch nicht sauber, die Klos hatten teilweise keine Brille und die Küche hatte nur eine Herdplatte und Spülbecken. Zum Zelt aufstellen ließ sich nur mit Mühe ein steinfreies Plätzchen finden. Im Fazit war ich also sehr enttäuscht. Anderen ging es genauso und ich würde dort nicht mehr übernachten.

Aus der Not musste ich für 60 Kronen den Trockner benutzen. Der war ausnahmsweise richtig gut und trocknete alles bestens.

Auf dem Platz traf ich zwei deutsche Radfahrer, die zusammen in 3 Wochen die Lofoten und Umgebung erkundigt hatten. Wir tauschten Tipps über Schlafplätze und gute Straßen aus und unterhielten uns noch lange.

102,23 km – 5 h 23 min – Ø 18,9 km/h – 568 hm – Sonne

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Die Lofoten rücken näher

Samstag, 15. August 2009

tagebuch2_400Von Ballesvika nach Bleik

Auf 5:00 Uhr  hatte ich den Wecker gestellt um ja auch rechtzeitig im Hafen zu sein. 15 Min. Schlaf gönnte ich mir noch und dann hieß es aufstehen, frühstücken. Um kurz nach 6:00  Uhr war das Fahrrad fertig beladen und ich startklar. Auf dem Weg gab es noch einige Steigungen zu überwinden unter anderem einen 170 m Pass, der dann hinab in den Gryllefjord führte. Nach etwas über 20 km erreichte ich um 8:00 Uhr den Fähranleger in Gryllefjord. Die Fähre fuhr erst um 11:00 Uhr nach Andenes und somit hatte ich noch genügend Zeit mein Tagebuch zu schreiben und die Karte zu vervollständigen.

Um 9:00 Uhr  öffnete der kleine Supermarkt und ich genehmigte mir ein zweites Frühstück, unter anderem mit einem leckeren Himbeerjoghurt.

Um 11:00 nahm ich die Fähre. Die knapp 2-stündige Überfahrt war sehr bewegt und mir doch schon etwas flau im Magen. Mein Fahrrad hatte ich sogar am Schiff festbinden müssen. Nach der Fahrt war mir auch klar warum.

Durch Andenes fuhr ich gemütlich durch, besuchte den örtlichen Bäcker und machte mich auf den Weg nach Süden. Ich hielt mich von der großen Straße 82 fern und fuhr an der Küste entlang bis nach Bleik.

Der Campingplatz gefiel mir sofort, er war Teil eines Fußballplatzes, direkt am Meer gelegen.

Ohne Rezeption, aber sonst mit kleiner Küche, Dusche usw. ausgestattet. Ich schlug mein Zelt auf einer grasbewachsenen Düne mit Blick auf`s Meer auf und machte für den Rest des Tages einen Ruhetag.

Gegen Abend wurde ich von der 3 – jährigen Anuck und ihren Eltern auf ein Bier eingeladen und unterhielten uns bis 23:30 Uhr.

Der Wind hatte zugenommen und es wurde eine frische Nacht.

37,16 km – 2 h 29 min – Ø 14,9 km/h – 337 hm – 16-20° Sonne

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Die Herausforderung Gryllefjord.

Freitag, 14. August 2009

tagebuch2_400Von Tromsø nach Ballesvika

Die Jugendherbergsmutter hatte mir für die heutige Etappe Gryllefjord noch Tipps für die Streckenwahl gegeben. Mit ihren Angaben fand ich schnell zur Brücke hinter den Flughafen und verließ damit die Tromsø – Insel. Die Frau hatte gesagt, ich solle immer an der Küste entlang fahren und bloß nicht rechts abbiegen, da der Weg mitten durch die Berge führt.

Da die Straße die gleiche Nummer hatte wie die die ich fahren wollte bog ich natürlich rechts ab. Nach fünf km ging es steil bergauf und ich wunderte mich wie rechts von mir ein Fjord sein kann. Ich war also falsch. Zuerst dachte ich, „komm, dann fahr ich halt durch die Berge“, doch dann erinnerte ich mich an die Worte der Frau, die besagten „ es geht immer flach an der Küste entlang.“ Also drehte ich rum und fuhr den richtigen Weg an der Straße entlang. Es war eine tolle Strecke bis zur Fähre, kaum Steigungen und super Ausblick auf die Berge um Tromsø.

Auf die Fähre musste ich 2 1/2 Stunden warten und das Ziel Gryllefjord rückte immer weiter in die Ferne. Auf der Senja – Insel angekommen hieß es erst einmal 2 gebrochene Speichen zu reparieren und im gleichen Zug auch der Kette etwas Öl zu verpassen.

Da es nirgendwo einen Campingplatz gab, beschloss ich einfach weiter zu fahren. Insgesamt wären es an diesem Tag 165 km gewesen. Um 23:00 und nach 145 km konnte ich einer verlockenden frisch gemähten Wiese nicht widerstehen und baute dort, mit ausreichendem Abstand zu den umliegenden Bauernhöfen mein Zelt auf.

145,46 km – 8 h 23 min – 17,3 km/h – 1365 hm –

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