Archiv für die Kategorie „Radeln“

Das Tief ist doch da

Sonntag, 30. August 2009

tagebuch2_400Von Steinkjer nach Flakk

Am Morgen genoss ich meine Spiegeleier noch in der Sonne und so startete ich in kurzer Bekleidung. Nach einer Stunde die meiste Zeit davon auf der E 6, kamen die ersten dunklen Wolken in Sicht. Nach einer weiteren Stunde hatte das Tief auch mich eingeholt und ich musste auf Regenkleidung umsteigen. Der Regen hielt den ganzen Tag an, während ich mich von Norden her Trondheim näherte. Um der E 6 zu entkommen hatte ich kleinere Landstraßen gewählt, die mich bis zu einer Fährverbindung nach Trondheim führten.

Der Weg bis zur Fähre war recht mühsam. Immer wieder schlängelte sich die Landstraße auf über 300 m, viel dann wieder ein Stück und stieg dann wieder an. Dieses auf und ab wiederholte sich für mich zu oft. Nach 70 km bekam ich wieder Probleme mit dem rechten Knie. Am Anfang ließen sich die Schmerzen noch aushalten, doch dann bei ungefähr 90 km musste ich eine halbe Stunde Pause machen. Danach lief es wieder besser, doch wirklich gut war es nicht. Nach 117 km erreichte ich die Fähre, der Campingplatz 10 km zuvor war nur Schrott gewesen, da er direkt an der Hauptstraße lag. Die 66 Kronen für die Fähre blieben mir erspart und ich wurde einfach durchgewunken.

Auf der Trondheimer Seite angekommen konnte ich kaum noch laufen mit dem Knie. Zum Glück lag der Campingplatz 100 m neben dem Fähranleger.

Ich baute schnell mein Zelt auf und ging dann in die Küche um mich aufzuwärmen und zu kochen.

Dort traf ich dann diverse Radfahrer unter anderen aus Belgien und der Slovakei und wir redeten noch bis ungefähr 22 Uhr über GPS-Systeme und die verschiedenen Routen durch Norwegen.

117,24 km – 7 h 2 min – Ø 16,6 km/h – 1372 hm – 10-17° Dauerregen

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Bald ist Trondheim erreicht

Samstag, 29. August 2009

29. August 2009

Von Namsos fuhr meze nach Steinkjer. Es war sehr schwierig die E 6 Autobahn in der Gegend Steinkjer nicht zu fahren. Ein Stück blieb ihm nichts anderes übrig als auf der E 6 doch zu fahren. Es war zum Glück nicht viel los auf dieser Strecke. Der Weg nach Steinkjer ging auch über Schotterstrecken und war nicht ganz einfach zu fahren. Was war die Folge: ein Speichenbruch am Hinterrad zwang ihn zu einer Pause. Das ist natürlich ein Akt. Das Gepäck alles vom Fahrrad, Werkzeug auspacken, Hinterrad demontieren und dann eine neue Speiche montieren. Aber den Achter, bekam er nicht ganz raus. Wir wünschen ihm das er bis nach Trondheim gut ankommt. Dort kommt das Fahrrad in eine Werkstatt. Zumal es auch ein paar Geräusche macht. meze geht es gut, er sonnte sich am Abend und genoss seine Nudeln mit Ei.

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Die letzten Kilometer auf der RV 17

Samstag, 29. August 2009

tagebuch2_400Von Namsos nach Steinkjer

Wiedermal lag der Campingplatz direkt neben dem Flughafen, doch erstaunlicherweise wurde ich nicht durch startenden Flugzeugen geweckt, sondern von schreienden Möwen. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Küche machte ich mich auf dem Weg nach Steinkjer. Steinkjer markierte auch das Ende des Krystriksveien, auf dem ich am 22.8. von Bodö aus gestartet bin und nun schon über 600 km lang gefahren bin.

Die letzten 85 km liefen wie geschmiert und wurde nur durch einsetzenden Regen gestört. In voller Regenmontur erreichte ich 7 km vor Steinkjer meine geliebte E 6. Mir blieb zuerst nichts anderes übrig, als diese zu fahren. Kurz vor Steinkjer war es dann verboten sie als Radfahrer zu nutzen, dafür war dann ein schöner Radweg ausgeschildert. Die letzten Meter durch die Stadt bis zum Campingplatz wurde ich von meinem GPS geleitet. Auf dem Campingplatz meldete ich mich zuerst an und war doch etwas überrascht, als ich vom Platzwart aufgefordert wurde mir ein nettes Plätzchen zu suchen und nichts dafür zu bezahlen. Das lies ich mir nicht zweimal sagen und so stellte ich mein Zelt neben einer kleinen Birke auf. Das Wetter hatte sich auch wieder gebessert und so konnte ich bei Sonnenschein meine ersten gerösteten Nudeln mit Ei geniesen.

Die Küstenstraße 17 war nun also abgeschlossen und ich musste mir erstmal Gedanken über die Strecke nach Trondheim machen ohne zu lange auf der E 6 fahren zu müssen.

84,31 km – 4 h 53 min – Ø 17,2 km/h – 704 hm – 16-22°

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Namsos erreicht.

Freitag, 28. August 2009

28. August 2009

So, nun ist meze in Namsos angekommen. 123 Kilometer ist er heute gefahren und morgen geht es weiter nach Steinkjer. Wetter und Stimmung noch gut.

Die Stadt Namsos befindet sich an einer kleinen Bucht in der Nähe des Namsenfjord und an der Mündung des Flusses Namsen. Der Hauptteil der Stadt wurde im kleinen tiefliegenden Vorgebirge erbaut, das sich bis in den Hafen hinein erstreckt. Im Norden erheben sich die schwach bewaldeten Hügel ziemlich steil auf über 180 Meter. Ostwärts erstreckt sich das weite Namsental.

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Doch bis Namsos

Freitag, 28. August 2009

tagebuch2_400Von Kjelda nach Namsos

Eigentlich hatte ich geplant, erst am Montag in Trondheim anzukommen. Doch das Wetter war richtig gut und auf den ersten 20 km lief es bestens. Das Tagesziel Namsos stand also fest. Nach 25 km knallte es am Hinterrad, eine Speiche war gerissen und der Achter stärker geworden. In Gedanken strich ich Namsos durch und plante einen der drei kommenden Campingplätze anzufahren und dort in Ruhe eine neue Speiche einzuziehen. Die ersten beiden Plätze hatten geschlossen und der letzte war verlassen. Was nun? Das Rad lief erstaunlich gut, bis Namsos wären es insgesamt 125 km. Ich holte Namsos wieder auf die Tagesordnung zurück und fuhr bei schönem Wetter mit drei Supermarktunterbrechungen bis auf den Campingplatz bei Namsos. Auf dem wirklich sehr ordentlichen 4-Sterne Campingplatz reparierte ich mein Rad und verbrachte den Abend damit, den Schreibkram der letzten Tage nachzuholen.

123,41 km – 6 h 38 min – 18,6 km/h – 966 hm – 19-25°

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Wie gehts weiter ?

Donnerstag, 27. August 2009

25. August 2009

Von Nesna ging es nun weiter mit der Fähre nach Levang, Leirfjord, Sandnessjön bis nach Tjötta. Dort übernachtete er um am nächsten Morgen sehr bald die Fähre nach Forvik zu nehmen.

26. August 2009

Auf der Route 17 fuhr meze bis nach Brönnösund.  Weiter bis zu der Insel Torget, wo er den Berg Torghatten bestieg, um die tolle Aussicht auf die norwegische Schärenlandschaft zu genießen.

Torghatten ist ein Berg in der Nähe von Brønnøysund in Norwegen mit einer besonderen geologischen Form. In seiner Mitte hat er ein etwa 35 Meter hohes und rund 160 Meter langes Loch. Entstanden ist es vermutlich durch Ausspülungen der Meeresbrandung, nach dem sich der Erdboden nach Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher angehoben hat.

27. August 2009

Nun ging es weitere 87 Kilometer nach Kjelda / Holm.  Morgen geht es Richtung Namsos.

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Das erste mal frischer Fisch

Donnerstag, 27. August 2009

tagebuch2_400Vom Torghatten nach Kjelda

Nachdem ich ausgiebig ausgeschlafen und zusammengepackt hatte, plauderte ich noch eine Weile mit Markus. Kurz nach 11 Uhr verabschiedete ich mich von ihm und machte mich auf den Weg zur vorletzten Fähre in Vennesund.

Es war wieder herrliches Radfahrwetter und als ich in Brønnøysund vorbei kam, gönnte ich mir erstmal ein deftiges zweites Frühstück. Gegen 14:30 hatte mich Markus eingeholt und wir verabredeten uns für die Fährüberfahrt. Er zog davon und ich hatte noch gut 25 km vor mir. 1 1/2 Stunden später erreichte ich mit ach und krach die Fähre und konnte Markus nicht finden. Vielleicht hatte ich ihn durch den Fahrtwind falsch verstanden und er hatte schon eine Fähre früher genommen. Er hatte auf mich gewartet, hatte eine Fähre fahren lassen und war auf die nächste als erster gefahren. Da ich als letzter darauf fuhr konnte ich sein Motorrad nicht sehen. Ich freute mich, als ich ihn sah und da ich nach der Fähre erst einmal eine Stärkung brauchte, beschloss ich ihn zum Fischen zu begleiten. Vielleicht würden sie ja heute beißen. Während wir uns so unterhielten biss einmal ein noch etwas zu kleiner Seelachs und ein paar Mal schnappten größere vorbei. Nach einer Stunde gaben wir auf und verabschiedeten uns endgültig.

Ich radelte noch knapp 20 km und erreichte den auf der Karte eingezeichneten Campingplatz. Er schien geschlossen zu sein und deshalb suchte ich erstmal einen Wasserhahn, um die Trinkflasche nach zufüllen, um genügend Kochwasser fürs wild Zelten zu haben. Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte um ein schönes Plätzchen zu finden, kam ein Paar aus Polen angefahren. Auch sie hielten den Platz für geschlossen, fragten mich aber, ob ich denn nicht trotzdem hier übernachten würde. Gar keine schlechte Idee dachte ich und suchte auf dem heruntergekommenen Platz die Zeltwiese. Als ich sie etwas abseits fand, baute ich mein Zelt auf und richtete alles für die Nacht her. Die Leute aus Polen taten es genauso. Als ich bereit zum Kochen war, traf der angebliche Besitzer ein und wollte abkassieren. Dafür würde er uns den Waschraumschlüssel da lassen. 110 kr für den Platz, das war mir zu teuer, ich versuchte den Preis zu drücken, das klappte aber nicht und eine kostenlose Dusche war dann doch zu verlockend. Ich zahlte also, machte aber den Fehler mir den „Waschraum“ nicht vorher anzuschauen. Dieser entpuppte sich als sehr kleiner Raum mit Waschbecken und Dusche mit Holz an den Wänden. Toll! Ich sparte mir die Diskussion und hatte auch keine Lust alles wieder abzubauen.

Beim Essen machen verkochte dann noch die Soße und das Milchpulver aus der Fertigmischung flockte komisch aus. Gegessen habe ich er trotzdem. Nach dem Abwasch unterhielt ich mich mit den Polen und wurde prompt zum Fischessen eingeladen. Ob ich so verhungert aussah? Es gab Dorsch, den die beiden kurz zuvor selbst gefangen hatten. Ihr erster Versuch dieses Jahr zu fischen war gleich ein Erfolg gewesen. Während wir unter einer interessanten Vorzeltkonstruktion saßen und redeten, fegte der Wind vorrüber und es regnete ordentlich. So bin ich zu meinem ersten norwegischen Fisch gekommen und er war vorzüglich.

86,75 km – 4 h 52 min – Ø 17,8 km/h – 613 hm – 18-24°

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