Archiv für die Kategorie „Long Way South ’09“

Die Lofoten rücken näher

Samstag, 15. August 2009

tagebuch2_400Von Ballesvika nach Bleik

Auf 5:00 Uhr  hatte ich den Wecker gestellt um ja auch rechtzeitig im Hafen zu sein. 15 Min. Schlaf gönnte ich mir noch und dann hieß es aufstehen, frühstücken. Um kurz nach 6:00  Uhr war das Fahrrad fertig beladen und ich startklar. Auf dem Weg gab es noch einige Steigungen zu überwinden unter anderem einen 170 m Pass, der dann hinab in den Gryllefjord führte. Nach etwas über 20 km erreichte ich um 8:00 Uhr den Fähranleger in Gryllefjord. Die Fähre fuhr erst um 11:00 Uhr nach Andenes und somit hatte ich noch genügend Zeit mein Tagebuch zu schreiben und die Karte zu vervollständigen.

Um 9:00 Uhr  öffnete der kleine Supermarkt und ich genehmigte mir ein zweites Frühstück, unter anderem mit einem leckeren Himbeerjoghurt.

Um 11:00 nahm ich die Fähre. Die knapp 2-stündige Überfahrt war sehr bewegt und mir doch schon etwas flau im Magen. Mein Fahrrad hatte ich sogar am Schiff festbinden müssen. Nach der Fahrt war mir auch klar warum.

Durch Andenes fuhr ich gemütlich durch, besuchte den örtlichen Bäcker und machte mich auf den Weg nach Süden. Ich hielt mich von der großen Straße 82 fern und fuhr an der Küste entlang bis nach Bleik.

Der Campingplatz gefiel mir sofort, er war Teil eines Fußballplatzes, direkt am Meer gelegen.

Ohne Rezeption, aber sonst mit kleiner Küche, Dusche usw. ausgestattet. Ich schlug mein Zelt auf einer grasbewachsenen Düne mit Blick auf`s Meer auf und machte für den Rest des Tages einen Ruhetag.

Gegen Abend wurde ich von der 3 – jährigen Anuck und ihren Eltern auf ein Bier eingeladen und unterhielten uns bis 23:30 Uhr.

Der Wind hatte zugenommen und es wurde eine frische Nacht.

37,16 km – 2 h 29 min – Ø 14,9 km/h – 337 hm – 16-20° Sonne

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Die Herausforderung Gryllefjord.

Freitag, 14. August 2009

tagebuch2_400Von Tromsø nach Ballesvika

Die Jugendherbergsmutter hatte mir für die heutige Etappe Gryllefjord noch Tipps für die Streckenwahl gegeben. Mit ihren Angaben fand ich schnell zur Brücke hinter den Flughafen und verließ damit die Tromsø – Insel. Die Frau hatte gesagt, ich solle immer an der Küste entlang fahren und bloß nicht rechts abbiegen, da der Weg mitten durch die Berge führt.

Da die Straße die gleiche Nummer hatte wie die die ich fahren wollte bog ich natürlich rechts ab. Nach fünf km ging es steil bergauf und ich wunderte mich wie rechts von mir ein Fjord sein kann. Ich war also falsch. Zuerst dachte ich, „komm, dann fahr ich halt durch die Berge“, doch dann erinnerte ich mich an die Worte der Frau, die besagten „ es geht immer flach an der Küste entlang.“ Also drehte ich rum und fuhr den richtigen Weg an der Straße entlang. Es war eine tolle Strecke bis zur Fähre, kaum Steigungen und super Ausblick auf die Berge um Tromsø.

Auf die Fähre musste ich 2 1/2 Stunden warten und das Ziel Gryllefjord rückte immer weiter in die Ferne. Auf der Senja – Insel angekommen hieß es erst einmal 2 gebrochene Speichen zu reparieren und im gleichen Zug auch der Kette etwas Öl zu verpassen.

Da es nirgendwo einen Campingplatz gab, beschloss ich einfach weiter zu fahren. Insgesamt wären es an diesem Tag 165 km gewesen. Um 23:00 und nach 145 km konnte ich einer verlockenden frisch gemähten Wiese nicht widerstehen und baute dort, mit ausreichendem Abstand zu den umliegenden Bauernhöfen mein Zelt auf.

145,46 km – 8 h 23 min – 17,3 km/h – 1365 hm –

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In Tromsö angekommen

Donnerstag, 13. August 2009

tagebuch2_400Von Rotsundelva nach Tromsø

Mein Zelt war immer noch so nass, dass es anstatt 2 kg bestimmt 5 kg auf die Waage brachte. Und da es tagsüber immer mal wieder regnete, stand bald für mich fest, dass ich in die Jugendherberge gehen würde, um alles trocken zu bekommen. Vor allem meinen Schlafsack, aus dem beim zusammenpacken schon die Feuchtigkeit quoll, würde es gut tun.

Die Besitzerin des Campingplatzes hatte mir noch die Abfahrtszeiten mitgegeben und es gelang mir, beide Fähren rechtzeitig, kurz vor der Abfahrt zu erreichen. Die letzten Kilometer nach Tromsø musste ich auf der E 8 zurücklegen. Es waren viele LKW unterwegs und mancher Autofahrer rückte mir ganz schön auf die Pelle.

Als ich in die Stadt hinein kam, ragte direkt vor mir die Eismeerkathedrale empor. Ein wirklich imposantes Bauwerk. Ich fuhr daran vorbei über die große Brücke ins Zentrum von Tromsø. Ich fuhr gemütlich durch die Einkaufsstraße, holte Geld und informierte mich in der Touristinformation nach der Lage der Jugendherberge.

Die Jugendherberge war nicht leicht zu finden und auf dem Weg dorthin ging es steil bergauf. Die JH liegt über der Stadt, schon auf der Seite des Flughafens und ist ein kleines Hochhaus. Ich bekam ein Zimmer, dass schon von einem norwegischen Backpacker und einem Bulgaren bewohnt wurde.

Wir verstanden uns sofort gut und nachdem ich eine ordentliche Portion Nudeln verputzt hatte, schauten wir zusammen den Film Speed mit Sandra Bullock und Keanu Reeves an.

103,67 km – 6 h 12 min – Ø 16,7 km/h – 892 hm – 14-18° regnerisch

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Auf dem Weg nach Tromsö

Mittwoch, 12. August 2009

tagebuch2_400Von Langfjordbotn nach Rotsundelva

Heute nahm ich die Strecke nach Tromsö in Angriff. Als ich morgens aufwachte regnete es was das Zeug hielt. Zum Glück hatte ich meine frisch gewaschene Wäsche am Abend zuvor noch reingehängt. Die Wäsche war wunderbar trocken, der Rest nicht.

Ich packte das Zelt im strömenden Regen zusammen, dabei wurde auch das Innenzelt nass. Um ca. 9:00 verließ ich den Campingplatz und fuhr auf der E 6. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und so konnte ich auch die Landschaft genießen. Nach über 7 Stunden reiner Fahrzeit war ich richtig ausgepauert. Hinter mir lagen ein 400 m hoher Pass mit so starkem Gegenwind, das ich selbst bergab kräftig in die Pedale treten musste um voran zu kommen und etliche kleinere Steigungen. Der Höhenmesser hatte am Ende des Tages 1460 Höhenmeter gemessen.

Bei der Campingplatzwahl hatte ich mir heute ein Eigentor geschossen. Kurz vor Storslett fuhr ich an zwei Plätzen vorbei, vertraute dann aber auf meine Karte und erwartete einen Platz in Storslett. Ich fragte mehrere Passanten nach einem Platz, doch keiner wusste etwas von einem Platz in der Stadt.

Daraufhin ging ich mir erstmal ein paar Frustkekse kaufen, verpackte diese sogleich und fuhr dann noch 20 km Rotsundelva. Auf dem schön gelegenen Platz ,direkt an einem Fluss in unmittelbarer Nähe zum Fjord schlug ich mein Zelt auf. Auf der Wiese standen noch zwei weiter Zelte und auch zwei Fahrräder. Es waren die Fahrräder von Jim und seinem Mitradler aus Belgien. Die beiden waren zusammen mit einem weiteren Freund in Trondheim gestartet und hatten ihr Ziel, Tromsö, nun schon einige Tage früher erreicht und machten nun noch einen Abstecher nach Hammerfest. Der dritte Radler war in Tromsö geblieben und wollte mit den Hurtigruten nachkommen.

Nachdem die beiden den gleichen Weg gekommen waren, den ich nehmen wollte, gaben sie mir Tipps und zeigten mir den Weg auf der Karte. Zum Abschluss des Tages könnte ich mir eine 20 Kronen teure, dafür aber auch sehr heiße Dusche.

115,12 km – 7 h 25 min – Ø 15,4 km/h – 1460 hm – 12-16° Regen

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Zwei Hurtigrutenschiffe begegnen sich

Dienstag, 11. August 2009

Auf der Überfahrt von Honningsvåg nach Øksfjord, haben sich die auf der nord- und der südgehenden Route fahrenden Hurtigrutenschiffe getroffen.

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Interessante Links:

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Mit der Hurtigrute zum Öksfjord

Dienstag, 11. August 2009

tagebuch2_400Von Honningsvåg nach Langfjordbotn

Michael hatte noch ein paar Tage in Honningsvag zu verbringen, da sein Schiff erst am Donnerstag ablegen würde. Trotzdem kam er morgens mit und verabschiedete sich von mir. Mit einem Aufzug für die Autos ging ich an Bord, bezahlte und genoss die 9 h Überfahrt nach Öksfjord. Von dort aus ging es immer an der Küste entlang bis zum 40 km entfernten Campingplatz am Altafjord. Die Strecke ist bis auf den Öksfjordtunnel wunderschön und man sieht haufenweise Rentiere. Die Straße wurde ab dem Tunnel für ca. 10 km erneuert, somit war Fahrspaß garantiert.

44,98 km – 2 h 34 min – Ø 17,5 hm/h – 545 hm – 17°

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Tschüss Nordkap

Montag, 10. August 2009

tagebuch2_400Vom Nordkap nach Honningsvåg

Ab 4:00 hatte sich der Wind um 180° gedreht und der geschützte Lagerplatz lag nun direkt im Wind. Es stürmte und regnete wie verrückt. Um 5:30 ließ der Regen nach und ich schaute das erste mal nach draußen. Vor meinem Eingang war eine 10 cm tiefe Pfütze, aber sonst war alles ok. Ich stand auf und zog Regenhose und Regenjacke drüber und ging alleine zur Weltkugel vor. Endlich konnte ich das Meer sehen, wie steil die Klippen wirklich sind. Es war gigantisch.

Um 6:30 war ich zurück am Zelt und die beiden anderen standen kurz drauf auf. Von 7:00 – 9:00 wird in der Nordkappkathedrale Frühstücksbüffet angeboten. Michael lud uns beide zum Frühstück ein. (Vielen Dank nochmals Michael !) Es war toll mit Blick auf den Nordkapfelsen, genossen wir das Frühstück, bis um 9:00 das Restaurant schloss. Wir machen uns an den Abbau, der bei diesem Wetter etwas länger dauerte und gingen nochmal mit gepackten Rädern vor an die Kugel für ein Abschlussfoto. Dann tauschten wir noch Adressen aus und wir verabschiedeten uns von Kirstin. Sie wollte noch ein paar Tage am Kap verbringen.

Michael und ich fuhren derweil nach Honningsvag. Dort checkten wir in der Jugendherberge am Ortseingang ein und machten dann einen Spaziergang durch Honningsvag. Dabei schauten wir auch gleich wo am nächsten Morgen das Hurtigrutenschiff anlegen würde. Abends trafen wir noch zwei deutsche Motorradfahrer in unserem Zimmer, die mit über 80 Jahren alten Maschinen unterwegs waren. Wir hatten alle viel zu erzählen und so wurde es doch etwas später als erwartet.

31,99 km – 2 h 29 min – Ø 12,8 km/h – 487 hm – 8-14°

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