Archiv für die Kategorie „Long Way South ’09“

Endlich Sonne

Montag, 24. August 2009

tagebuch2_400Von Kilboghamn nach Nesna

Wie hatte ich es vermisst, morgens von der Sonne geweckt zu werden. Durch die Lüftungsöffnung im Zelt schien sie herein und ich glaubte zuerst noch es sei ein Traum. Zum Glück war es nicht so und ich genoss es noch eine Stunde im offenen Zelt zu liegen und den blauen Himmel zu beobachten. Ich nutze das schöne Wetter um meinen Schlafsack zu lüften und alle anderen Ausrüstungsgegenstände zu trocknen. Um 11 Uhr machte ich mich auf dem Weg Richtung Nesna und endlich konnte ich im T-Shirt und kurzer Hose fahren.

Wäre das Wetter heute nicht so toll gewesen, hätte ich wohl in Trondheim ernsthaft über eine Verkürzung der Reise nachgedacht. Die Sonne und die tollen Ausblicke gaben mir Kraft und die Freude am Radfahren kam zurück. Glücklich sauste ich an der Küste entlang, nahm die Tunnel ( 2x über 2 km ) gelassen und erreichte am späten Nachmittag die letzte Herausforderung des Tages. Um nach Nesna zu kommen musste noch ein 350 m hoher Bergrücken überquert werden. Vom Meer aus ging es stetig bergauf, die Sicht auf den Fjord und die umliegenden Berge war toll.

Die Abfahrt mit einigen Serbentinen genoss ich und der Campingplatz in Nesna war auch nicht mehr weit entfernt. Der Campingplatz war riesig, top gepflegt und sehr sauber. Die Rezeption hatte geschlossen, doch nachdem zwei Motorradfahrer aus München die ausgehängte Telefonnummer anriefen, kam gleich der Besitzer. Nach dem Zeltaufbau fuhr ich so schnell wie möglich in den nächsten Supermarkt. Ich hatte mächtig Kohldampf. Da ich die tägliche 250 gr. Portion Nudeln satt hatte, kaufte ich mir Kartoffelsalat, Brot und dazu Leberpastete. Zum Nachtisch gab es einen Schokoriegel. Nach 400 gr. Salat, 200 gr. Pastete und etlichen Broten war der Hunger gestillt.

Satt stand ich am Meer und sah zu, wie der herrliche Tag und mit ihm die Sonne unterging.

97,11 km – 5 h 57 min – Ø 16,3 km/h – 1093 hm – 17-21° Sonne

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Der Regen nervt

Sonntag, 23. August 2009

tagebuch2_400Von Reipå nach Kilboghamn

Die halbe Nacht hatte ich in Sorge um mein Zelt kaum ein Auge zugemacht. Eine Windböe folgte auf die vorhergehende. Ab Mitternacht wurde es ruhiger und ich schlief fast durch bis 7:30. Zwischenzeitlich dachte ich, der Regen würde aufhören. Dem war leider nicht so. Und so galt es die schwere, triefend nasse Regenbekleidung anzuziehen. Aufgrund der Wetterbedingungen ließ ich das Frühstück ausfallen und fuhr erstmal die letzten 11 km bis nach Ørnes.

Von dort aus ging die Fähre nach Vassdalsvik. Die Fähre musste ich als Radfahrer nehmen, da der Svartistunnel (7 km) für Radfahrer gesperrt ist. Meine Lust am Radfahren war auf seinen Tiefpunkt gesunken. Bei dem Wetter machte es einfach keinen Spaß, sich durch die Berge und Fjorde zu quälen. Ich spielte die verschiedensten Gedanken durch, auf welche Art ich die Tour abbrechen könnte. Während ich die Möglichkeiten durch dachte, nahm ich die Fähre von Forøy nach Agskardet und schaffte es sogar rechtzeitig zur Fähre Jektvik nach Kilboghamn. Auf dem Weg hatte ich mehrere Tunnel durchfahren (der längste 3,2 km) und mich dabei über das gleichbleibende Wetter im Tunnel gefreut. Wenigstens darauf war verlass. 3km von Kilboghamn entfernt schlug ich auf dem Campingplatz mein Zelt auf und genoss die Unterhaltungen mit den anderen Campern. Es tat gut sich über das Wetter zu beschweren und Routen durchzusprechen.

73,6 km – 4 h 14 min – Ø 17,3 km/h – 744 hm – 14-18°

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Aktuelle Infos

Samstag, 22. August 2009

lws_400

14. August 2009:

Von Tromsö ging es über Storslett, Senjahopen und  Harstad nach Sortland.

17. August 2009:

Von dort aus ging es dann weiter nach Melbu, wo meze eine Fähre zu den Lofoten nahm.

Die norwegische Inselgruppe der Lofoten besteht aus ca. 80 Inseln, die in etwa 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord und eine etwa 190 km lange Inselkette bilden. Die Inselgruppe liegt somit zwischen dem 67. und 68. Breitengrad. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken oder Tunnel miteinander verbunden.

18. August 2009:

Zwei Tage verbrachte er auf den Lofoten, doch nach dem 2. entschloss er sich diese, aufgrund der heftigen Stürme, wieder zu verlassen.

In dem südlichsten Dorf Å stehen die rot getünchten Bootshäuser in der malerischen Bucht noch so am Meer wie vor einhundert Jahren. Auf den schmalen Fensterbänken brüten Möwen und vor der Haustüre liegen Ruderboote für den Fischfang. Da musste meze wegen Sturm und schlechtem Wetter vorzeitig die Lofoten verlassen und verzichtete auf Ä.

20. August 2009:

In Sörvagen ging es mit der Fähre zurück ans Festland nach Bodö, wo er sich erstmal ein bisschen ausruhte.

In Bodö hat man zum ersten Mal die Möglichkeit, die Mitternachtssonne vom 4.-8. Juli über dem Meer wandern zu sehen. Da meze etwas später vorbei kam, konnte er dieses nicht wahrnehmen. Vom langgezogenen Höhenrücken Løpsfjellet bietet sich dann ein großartiges Panorama..Im Hintergrund zeichnen sich scharf die Berge der Lofoten ab, die sogenannte Lofotenwand. Im quirlig lebendigen Hafen sind Fischkutter aller Größen zu sehen, kommen Handelsschiffe und Fähren an und zwischendurch flitzen die Boote der Freizeitkapitäne. Landschaftlich liegt Bodø phantastisch: zackige Berge ragen direkt aus dem Meer auf, schneebedeckt bis in den Sommer.

22. August 2009:

Von Bodö geht es jetzt rund 830 km mit Rad und Fähren nach Trondheim, von wo aus er sich wohl auch mal wieder selbst zu Wort melden wird.

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Im Land der Regenhose unterwegs auf der RV 17

Samstag, 22. August 2009

tagebuch2_400Von Bodø nach Reipå

Nun war es also soweit, meine Fahrt auf den Kyrstriksveien begann in Bodø. Ab jetzt würde ich die RV 17 bis nach Steinkjer, kurz vor Trondheim folgen. Wie seit zwei Wochen begann auch dieser Tag mit Regen. Bis jetzt hatte ich noch keine zwei Tage nicht angehabt. Die ständige Feuchtigkeit zehrte an meinen Kräften und trotzdem kam ich nach wie vor gut voran. Nach 30 km kam ich an den Gezeitenstrom Saltstraumen. Dort pressen sich alle 6 Stunden riesige Wassermengen aus dem Meer in den inneren Teil des Saltfjords hinein und zieht sie später wieder heraus. Gemütlich spazierte ich über die Brücke und beobachtete die Bewegungen des Wassers. Kleine Strudel bildeten sich, Boote ließen sich treiben. Ein interessantes Naturschauspiel.

Gegen Mittag kletterte das Thermometer wieder auf 20 ° und der Regen hatte aufgehört. So tauschte ich endlich mal die Regenhose gegen die kurze Hose ein. Die Freude währte nur kurz und es fing wieder an zu tröpfeln. Die suche nach einem Campingplatz gestaltete sich als schwierig. Der Campingplatz den ich als Tagesziel hatte existierte scheinbar nicht, der nächste war verlassen und gefiel mir nicht. So fuhr ich einfach weiter. Aus dem Tröpfeln war bereits ein kräftiger Regen geworden und es kam noch Gegenwind hinzu. Ich hielt Ausschau nach einem geeigneten Schlafplatz. Die nächst beste, gewählte Weide hielt ich für passend und so baute ich mein Zelt hinter ein paar Heuballen auf. Noch hatte ich die Hoffnung, das die Ballen mich vor dem Wind schützen könnten. Doch drei offene Seiten sind immer noch zu viel und so bekam ich den Sturm fast ungeschützt ab. Das Wasser lief nur noch an mir herab. Ich baute eine extra Sturmleine ans Zelt und verspannte sie mit den Ersatzheringen. Um den Hunger zu stillen fing ich noch an zu kochen. Die Feuchtigkeit der letzten Wochen hatte selbst die Gaskartusche rosten lassen. Gestärkt viel ich um kurz nach 19:00 Uhr in einen unruhigen Schlaf.

111,7 km – 6 h 55 min – Ø 16,1 km/h – 1324 hm – 11-20°

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Saltstraumen

Samstag, 22. August 2009

Der Saltstraumen liegt 30 Kilometer östlich der Stadt Bodø und ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt.

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Interessante Links:

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Ruhetag in Bodø

Freitag, 21. August 2009

tagebuch2_400Heute legte ich einen Ruhetag ein, um mich von der nassen Fahrt vom Vortag zu erholen und um nach 2 Wochen unterwegs mal meine Fotos ins Internet zu stellen. Den Morgen verbrachte ich also in der Bibliothek in der es kostenlosen Internetzugang gab. Danach besichtigte ich etwas die Stadt, in der heute eine Militärparade und eine Art Tag der offenen Tür des Militärs statt fand. Neben Panzern und Geländewägen gab es auch Düsenjäger, Hubschrauber und Boote zu sehen.

Ansonsten besorgte ich im Fahrradladen zwei neue Ersatzspeichen für das Hinterrad und relaxte etwas auf dem Campingplatz.

16,49 km – 1 h 25 min – Ø 11,6 km/h – 48 hm – 15°

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Jede Menge Fotos

Freitag, 21. August 2009

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Die Lofoten habe ich gestern hinter mir gelassen und bin nun in Bodø angekommen. Hier verbringe ich heute einen Ruhetag und hab mal alle meine bisher geschossenen Fotos hochgeladen.

Ich hatte noch keine Zeit die Fotos zu beschriften und in meine eigene Gallerie hochzuladen. Das wird spaeter noch geaendert. Bis dahin viel Spass schonmal mit den Fotos.

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