Hobokocher

Bauanleitung für einen Mini-Hobokocher

Die Geschichte des Hobokochers:

Ein Hobokocher, auch Hobo-Ofen genannt, ist ursprünglich ein vorwiegend mit Holz betriebener Behelfskocher, der aus einer Konservendose gebaut wird. Er ist benannt nach den Hobos, den nordamerikanischen Wanderarbeitern. Ihnen diente er vor allem während der Großen Depression, als Herd und Heizung. Heute wird die Bezeichnung auch für industriell gefertigte Trekking-Holzkocher verwendet.

Und so funktioniert der Hobokocher:

Ein Hobokocher besteht stets aus einem hohen Metallgefäß. Es ist Brennraum, Kamin und Topfträger in einem. Durch die Metallwandungen des Kochers wird die Strahlungswärme eines darin betriebenen Feuers konzentriert; gleichzeitig führt der Kamineffekt zu einer gesteigerten Sauerstoffzufuhr. Im Hobokocher verbrennen daher schon kleine Mengen Brennmaterials effizient, das heißt vollständig und bei hoher Temperatur.

Nun aber zur Bauanleitung:

Man benötigt: Eine Konservendose, ein robustes Messer und ein bisschen Draht.
Es ist von Vorteil, wenn das Messer eine Ahle oder einen spitzen Metalldorn und eine Schere hat.

Schritt 1: Ich habe mit einem Metallbohrer ca. 1 cm oberhalb des Dosenbodes 8 Löcher in die Dose gebohrt. Beim ersten Praxistest hat sich herausgestellt, dass ich die Löcher zu klein gemacht habe. Sie sollten ungefähr die Größe eines 2 Cent Stücks haben. Beachtet

auch: Je nachdem wie groß eure Dose ist, variiert ihr entsprechend die Anzahl der Löcher und deren Größe. Anstatt des Bohrers kann man genauso gut sein Taschenmesser benutzen. Als nächstes habe ich mit dem Dorn meines Taschenmesser vier kleine Löcher über Kreuz ca. 1 cm über den 8 Löchern hineingestochen. Die Löcher sollen so groß sein, dass der Draht hindurchpasst.

Schritt 2: Als nächstes habe ich den Draht so durch die Löcher gezogen, dass sich ein Kreuz in der Dose bildet und dann noch die Enden gut verdreht. Das Drahtkreuz dient als Zwischenboden, der das Holz von der Asche trennen soll.

Schritt 3: Als nächstes habe ich vier Lüftungsschlitze über Kreuz in den oberen Dosenrad geschnitten. Diese Schlitze verursachen den Kamineffekt im Kocher (Die Grafik oben verdeutlicht dies).

Fertig!

Anfeuern mit Holz: Einfach etwas Papier zerknüllen und unter den Draht legen. Dann auf den Draht kleine Äste oder Späne schichten und durch die Lüftungslöcher anzünden.

Bitte beachtet: Stellt den Kocher wenn möglich auf einen nicht brennbaren Untergrund (z.B. Steine, Sand). Haltet Abstand zu Zelt, Schlafsack, Gebüsch/Bäumen und allem anderen was brennen kann.

Fazit: Ein tolles Gerät, dass schnell in 10-15 Min gebaut ist und eigentlich umsonst ist. Man braucht kein Material kaufen und Brennholz findet man fast überall zu genüge.
Mit meinem “Mini”-Hobokocher, habe ich ca. einen 1/2 Liter Wasser in 10 Minuten zum kochen gebracht. Mit einer größeren Dose (z.B. Ø 15 cm und Höhe 15 cm) bekommt man auch 1 Liter Wasser in 10 Minuten zum kochen, da der Kocher dann bis zu 800 °C erreicht.

Nun werde ich noch versuchen das Packmaß des Kochers zu verkleinern. Zum Bericht.

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