Die Stechmücken sind da

tagebuch2_400Von Grinder nach Sanngrund

Ich wachte gegen 6 Uhr auf und stellte fest, dass die Anzahl der fliegenden Blutsauger im Vorzelt und zwischen Außen- und Innenzelt deutlich zugenommen hatte. Ich schloss die Augen nochmals für ein oder zwei Stunden und verlegte dann das Frühstück ins Zelt.

Das Innenzelt blieb solange geschlossen, bis ich alles soweit hingerichtet hatte, um es die Taschen, die in der Apside lagen, tun zu können. Als ich aus dem Zelt kam, griffen sie auch sofort an. 30 Mücken wären überschaubar gewesen. Das waren eindeutig viel mehr. Sie saßen überall auf mir, flogen mir sogar ins Auge. Das Mückenmittel interessierte sie nicht so sehr, hielt sie aber scheinbar doch vom Stechen ab.

Um mich schlagend packte ich blitzschnell alles zusammen und sattelte das Rad. Ich rannte mit dem Rad, diesmal gegen die Mährichtung des Mähdreschers die 200 Meter bis zur Rampe, die dann endlich auf die Straße führte. Ich hatte das halbe Feld an den Packtaschen hängen. Das interessierte mich aber vorerst nicht weiter, ich wollte nur weg von diesem mückenverseuchten Ort. Ohne die Zähne geputzt zu haben fuhr ich so schnell ich konnte und machte erst in Kongsvinger halt. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes putzte ich mir die Zähne und kaufte dann erst mal Bananen und Süßkram.

Ich überquerte den Fluss und fuhr für den Rest des Tages auf fast unbefahrenen Straßen. Am Nachmittag bekam ich die Information von meinen Eltern, dass der Campingplatz in Jessheim nicht mehr existieren würde und ich ein Stück auf der anderen Flussseite zurückfahren müsste. Ich fuhr als 15 km zurück, um dann feststellen zu müssen, dass die beiden Campingplätze gestern zugemacht haben. Bevor ich mein Zelt dann am Strand aufbauen wollte, sprach ich noch mit ein paar Leuten aus den benachbarten Häusern und diese empfahlen mir noch 3-4 km weiter zu fahren, dort wäre noch ein Campingplatz, der sicher offen hätte.

Aus den 3 km wurden mehr als 5, aber dafür war es ein schöner, sauberer Platz, der auch offen hatte. Die Stechmücken blieben wohl wegen des starken Windes aus und so kochte ich mir vor dem Zelt Reis mit Thunfisch. Gut gesättigt legte ich mich um 19 Uhr schon ins Zelt und lauschte den Banjoklängen eines Niederländers. Bis um 21:30 hörte ich noch Musik und schlief dann erschöpft ein.

94,16 km – 5 h 12 min – Ø 18,1 km/h  – 441 hm – 17-21°

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