Tongariro Crossing

Wie auf dem Mond

*ring* *ring* *batsch*

Es ist fuenf Uhr in der Frueh, ich bin noch nicht wirklich wach, doch es ist an der Zeit langsam aufzustehen. 5:15 Ich liege immer noch halb tot in meinem Schlafsack, schaffe es aber dann doch noch mich aufzuraffen und meinen Tagesrucksack zu packen. Ein Blick nach draussen zeigt erstmal nichts, es ist noch nacht :).
Regenjacke, Regenhose, Fleece, Stativ und Wertsachen verschwinden im Rucksack. Um 6:00 gehts erstmal zum Fruehstueck. Gut vollgestopft packe ich noch das Vesper und gut 3 l Wasser in den eh schon vollen Rucksack. Um 7:00 geht es los in Richtung Tongariro National Park.

Uns steht eine Tageswanderung ueber 17 km, in der wir 1000 Hoehenmeter ueberwinden muessen, bevor.

Gegen 7:30 erreichen wir den Parkplatz und verabschieden uns von unserer Reiseleiterin Angelika. Sie kann den Track nicht mitlaufen, da sie keine Erlaubnis fuer eine Fuehrung hat (die hat niemand fuer diese Route).

Tongariro Crossing

Los geht es von Mangatepopo (1100m) mit leichtem Anstieg in Richtung Soda Springs (1350m). Noch gibt es ueberall Heidekraut und andere Pflanzen zu sehen. Nur vereinzelt liegen Lavabrocken herum. Doch schon auf dem Weg zu Soda Springs wird die Vegetation immer weniger.


Nach gut 1,25h erreichen wir das letzte Klohaeusle fuer die naechsten vier Stunden. Schon hier ragt der Vulkan Mt. Ngauruhoe (2287m) majestaetisch neben uns in die Hoehe. Nun erkenne ich auch unseren weiteren Routenverlauf: sehr steil geht es vor uns hinauf. Nach einer kurzen Trinkpause machen wir uns auf den Weg zum South Crater. In einer halben Stunde ueberwinde ich 400 Hoehenmeter und erreiche als erstes unser Zwischenziel. Schon von hier aus ist der Ausblick traumhauft (lag auch am genialen Wetter). Rechts von mir ist der Mt Ngauruhoe und vor mir der Red Crater (1886m). Der Red Crater stellt das naechste Ziel dar.


20 Minuten laufe ich durch den total flachen South Crater. Vor mir ragt der Red Crater empor und es gilt nochmals alle Kraefte zu sammeln. Es geht nochmal extrem steile 250 Hoehenmeter empor. Lavastaub erschweren den Aufstieg. Doch der Blick von oben entschaedigt fuer alles. Ich bekomme den Mund kaum zu. Es sieht aus wie auf dem Mond. Die Wolken, ein ganzes Stueck unter uns, versperren die Sicht auf das weite Land. Doch rund herum um den Berg liegen unmengen an teilweise riessigen Lavafelsen. Hier oben lebt nichts, keine einzige Pflanze.
Unter uns liegen die drei Emerald Lakes (1700m), die wahnsinnig blau/tuerkis schimmern.
Nun weiss ich auch woher der Red Crater seinen Namen hat: Der Kraterrand ist von allen moeglichen rottoenen ueber gruenetoene gefaerbt.


Der Abstieg zu den Seen ist nicht ganz einfach gewesen. Vom spitzen Gipfel fuehrt nur ein sehr schmaler Pfad hinab. Dieser besteht nur aus Sand und Geroell. Bis ueber die Knoechel sinke ich ein. An einem der Seen machen wir Mittag und machen uns dann ueber den Central Crater auf zum Blue Lake. Ich atme auf, als ich den letzten Anstieg fuer heute ueberwunden habe. Gleich darauf staune ich. Im Central Crater ist ein schwarzer riesiger Lavastrom zu sehen. Einfach unbeschreiblich schoen. Vom Blue Lake (1800m) geht es jetzt nur noch berab. Und das geht ungefaehr 3h so. Auf halbem Weg sehen wir Rauch aufsteigen: Es sind die Ketetahi Springs. Sie stossen schwefelhaltigen Dampf und Wasser aus. Umso weiter wir hinter kommen umso beeindruckender wirkt diese Stelle mitten im Berg.


Der Abstieg wollte einfach kein Ende nehmen. Hinzu kam noch, dass es gut eine Stunde lang nur Stufen Stufen Stufen gab. Alle unterschiedlich breit und hoch. Alles in allem ist der Tongariro Crossing ein muss fuer jeden der gerne ein wenig wandert. So eine beeindruckende Vulkanlandschaft wird man kaum ein zweites mal auf der Welt finden.

Bis bald!

www.doc.govt.nz

Share

Schlagworte:

Kommentieren ist momentan nicht möglich.